Welcome Service Tirol

Der Welcome Service Tirol ist die erste Anlaufstelle für Tiroler Unternehmen und Hochschulen sowie ihre internationalen, hochqualifizierten Arbeitskräfte.

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Sie oder du?

Wie fast überall auf der Welt gibt es auch in Tirol keine eindeutigen Vorgaben, wann Personen geduzt oder gesiezt werden. Man kann nur versuchen, sich dem "korrekten" bzw. landesüblichen Umgang mit der persönlichen Anrede von verschiedenen Seiten anzunähern.

Und dafür möchten wir Ihnen einige Tipps mit auf den Weg geben:

  •  Anrede am Arbeitsplatz: Auch in Tirol wird es immer üblicher, strenge Hierarchien (jedenfalls verbal) zu vermeiden und so findet das "du" gegenüber Vorgesetzen immer mehr Verbreitung. Das gilt für familiäre Kleinbetriebe genauso wie für Großunternehmen. Sie sollten die Entscheidung darüber aber jedenfalls Ihrer/Ihrem Vorgesetzten überlassen! Es ist wenig ratsam, Vorgesetzte (egal welchen Hierarchielevels) unaufgefordert, gar bei der ersten Begegnung, zu duzen. Umgekehrt sollte man Vorgesetzte, die einem das "du" anbieten, natürlich auch nicht weiter siezen. Mit Kolleg:innen ist es ähnlich, wenn auch hier das "Sie" von vornherein tatsächlich eher ungewöhnlich ist. Lange werden Sie vor diesen "Problemen" jedoch ohnehin nicht stehen. Spätestens nach dem ersten Rundgang, bei dem Sie den Kolleg:innen und Vorgesetzten vorgestellt wurden, wird Ihnen klar sein, wie der Hase läuft.
     
  •  Anrede in Alltagssituationen (Ämter, Geschäfte, Restaurants etc.): Unbekannten Personen gegenüber ist im städtischen Bereich die höfliche Anrede "Sie" grundsätzlich angebracht. Das "Sie" kann sich aber im Laufe des Gesprächs durchaus auch einmal unbesprochen in das "du" verwandeln (was in der Regel als Sympathiebekundung zu verstehen ist). In betont jugendlichem Ambiente, etwa Modegeschäften, Bars, Klubs usw. wird häufig jede/r von vornherein geduzt.  Im ländlichen Bereich hingegen ist es von Vornherein nicht außergewöhnlich geduzt zu werden – und zu duzen. In sehr touristischen Gegenden (und das sind in Tirol nicht wenige) wird bei der Anrede oft zwischen (vermeintlichen) Gästen und (mutmaßlichen) Einheimischen unterschieden und erstere gesiezt, zweitere geduzt.
     
  •  Anrede bei klarem Altersunterschied: Die wohl einfachste "Regel" ist die des Vorrechts der/des Älteren, die Anrede zu bestimmen. Personen gegenüber, die eindeutig älter sind als man selbst (außer in sehr vertrautem Kontext oder wie beschrieben am Land) ist es üblich, beim Siezen zu bleiben, bis der/die Ältere das "du" anbietet. Ist der Altersunterschied schwer festzustellen, macht man mit einem zu formellen "Sie" vielleicht weniger falsch als mit einem vorschnellen "du" - das muss aber nicht sein.
     
  • Grüßen am Berg: In vielen Blogeinträgen findet sich die "Regel", dass Wanderer über 1.300 Metern Seehöhe jedenfalls grüßen sollten. Diese in ihrer Exaktheit doch eher unpraktische, da oft schwer überprüfbare "Grußhöhe" lässt sich vielleicht so übersetzen: Auf einem sehr viel begangenen Wanderweg "müssen" nicht unbedingt alle entgegenkommenden Wanderer gegrüßt werden. Doch je exponierter (und das bedeutet oft, je höher) und einsamer Sie sich im Gelände bewegen, desto selbstverständlicher ist es, entgegenkommende Wanderer zu grüßen. Ähnlich verhält es sich mit der "Regel", dass man sich am Berg duzt: Je höher der Berg, desto klarer das "du"!

Und zu allerletzt: Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken, so wichtig ist das Thema nicht! Wir wünschen Ihnen viele sympathische Begegnungen in Tirol!